Nach Rosenmontag beginnen die Vorbereitungen auf die Schützenfestsaison mit Orchesterproben für Marsch-,
Konzert- und Tanzmusik. Bis 1995 wurde in jedem Jahr zwischenzeitlich der Tanz in den Mai zusammen mit
dem Tambourcorps Fürstenberg auf die Beine gestellt. Auch der Besuch von Musikfesten befreundeter
Musikvereine fällt häufi g in den Frühling und in den Frühsommer. Die musikalische Gestaltung der Fronleichnams-
und der Antoniusprozession gehört seit ehedem zu den Aufgaben des Musikvereins. In der Regel übernimmt der
Musikverein Fürstenberg die musikalische Gestaltung zweier Schützenfeste pro Jahr.
Das waren:
1978 Heimatfest in Friedrichsgrund
1979 - 1988 Etteln - 1983 Kreisschützenfest in Etteln
1984 - 1989 Etteln und Brenken
1989 – 1994 Weine und Brenken
1994 zusätzlich Alfen
1995 Weine
1996 – 1999 Weine und Steinhausen
2000 Steinhausen und Meiste
2001 Meiste
2002 – 2008 Meiste und Oestinghausen
2010 Helmern
2012 Essentho
Das heimatliche Schützenfest in Fürstenberg begleitet der Verein musikalisch sonntags seit Ende der 1980er
Jahre und Montagabends seit 2001. Danach gönnt sich das Orchester eine meist sechswöchige Sommerpause.
04. Juli 1991 Abholen des Königspaares Manfred und Brunhilde Wulf
Lediglich in den Jahren 1991 – 1996 wurde sie für Konzertauftritte in der Paderhalle beim Tag des
Handwerks zu Libori in Paderborn unterbrochen. Ein einmaliges Erlebnis hattendie Musiker des
Fürsten-
berger Blasorchesters im Juni 1996 als sie anlässlich des Besuchs von Johannes Paul II. in Deutschland
eine Messe des Papstes in der Senne musikalisch mitgestalten durften. Spätestens im September
beginnen dann die Vorbereitungen für das alljährliche Jahreskonzert, das normalerweise im Dezember
stattfindet. In dieser Zeit gibt es dann meist noch Auftritte beim Kreisschützenfest, beim Herbstfest
der Fürstenberger Soldatenkameradschaft, auf der Fürstenberger Herbstkirmes, am Volkstrauertag
und seit 1972 ununterbrochen beim Martinszug.
Zwei wöchentliche Orchester- oder Satzproben und ein Probenwochenende im November machen
die Musikerinnen und Musiker fit für den großen Konzertabend in der Fürstenberger Schützenhalle.
Seit 1990 konnte der Verein so zu 14 weiteren Jahreskonzerten einladen. Drei dieser Konzertabende
wurden zusammen mit anderen Musik treibenden Vereinen aus Fürstenberg gestaltet. 1996 trat der
Musikverein zusammen mit der Chorgemeinschaft Wünnenberg-Fürstenberg auf. 1999 gab man ein
Gemeinschaftskonzert mit der Chorgemeinschaft, dem Frauenchor Kantate und dem Tambourcorps.
Und 2007 konnten die Konzertbesucher die neugegründete Sintfeld Chorporation zusammen mit
der Chorgemeinschaft und dem Blasorchester des Musikvereins hören. Den Abschluss eines jeden
musikalischen Jahres bildet, wie in den Anfangsjahren des Vereines der Weihnachtsbesuch in den
Fürstenberger Seniorenheimen und die musikalische Gestaltung der Christmette am 24. Dezember.
Für viele Musikerinnen und Musiker gehört besonders der letzte Auftritt inzwischen genauso zu
Weihnachten wie der Weihnachtsbaum, und sie lassen es sich nicht nehmen dort zu musizieren.
Für viele Besucher der Christmette beginnt Weihnachten erst dann richtig, wenn die Bläser
„Tochter Zion“ geschmettert haben. So kamen über die letzten Jahre durchschnittlich 27 Tage
pro Jahr zusammen, an denen man das Orchester des Musikvereins Fürstenberg irgendwo musizieren
hören konnte.
Etwas ganz Besonderes nahm sich der Musikverein vom Herbst 1994 bis zum Frühjahr 1995 vor.
Ein eigener Tonträger sollte produziert werden. Die Musikerinnen und Musiker des Orchesterssuchten
aus ihrem Repertoire die schönsten Stücke aus, probierten, feilten und schliffen sie unterder Leitung
von Dirigent Peter Gödde in den Orchesterproben des 1994er Herbstes und spieltensie dann an zwei
anstrengenden Aufnahmetagen in der zum Tonstudio umfunktionierten Aula desSchulzentrums in
Fürstenberg im Januar 1995 ein. Präsentiert wurde die daraus entstandene CD „Kostproben“ anlässlich
eines Frühjahrskonzertes im März 1995. Alle damals Beteiligten freuen sich, dass die „Kostproben“
auch heute noch bei Vereinsfesten oder –konzerten, beim Auto- oder Treckerfahren und im
heimischen Wohnzimmer gehört werden. Man kann inzwischen sicher sagen:
Die „Kostproben“ sind ein echter Klassiker!
Im Jahr 2003 wurde der Musikverein Fürstenberg eingeladen, zusammen mit dem Bundesbahn-
orchester Altenbeken, den Buker Husaren, dem Bundesschützenmusikkorps Elsen und der
Stadtkapelle Delbrück im November des Jahres einen Konzertabend anlässlich des 100jährigen
Bestehens der Kreishandwerkerschaft Paderborn zu gestalten. Jedes Orchester bekam die
Möglichkeit in der Paderhalle vor vollbesetzten Publikumsrängen vier Musikstücke eigener Wahl
zu präsentieren. Der donnernde Applaus der Zuhörer nach dem Konzertteil der Fürstenberger
Musiker zeigte, dass es dem Musikverein gelungen war qualitativ hochwertige Blasmusik aus
dem südlichen Kreisgebiet in die Kreisstadt zu bringen.
Alle fünf Jahre veranstaltet der Musikverein Jubiläumsmusikfeste zu seinen runden Geburtstagen.
Die Organisation und die Arbeit bei diesen Musikfesten teilt sich der Verein mit dem Tambourcorps
Fürstenberg, dem wiederum bei seinen Jubiläen geholfen wird. So hat sich in den vergangenen
Jahren ein gutes Verhältnis und eine gute Zusammenarbeit beider Vereine entwickelt.
Im Jahr 1993 richtete der Verein zu seinem 65jährigen Bestehen das Kreismusikfest des
Kreisverbandes Paderborn des Volksmusikerbundes NRW aus. Mit 15 Gastvereinen aus dem
Kreisgebiet und der „Harmonie Municipal“,
der Stadtkapelle aus Maizieres Les Metz in Frankreich feierte man am letzten Aprilwochenende
den Geburtstag des Musikvereines. Das 70jährige Vereinsjubiläum fand im Jahr 1998 statt.
Am zweitenMaiwochenende wurde drei Tage lang gefeiert. Den Auftakt am Freitagabend bildete
ein Konzertabend der Profimusiker des Polizeiorchesters Düsseldorf. Da war zu hören,wie richtig
gute konzertante Blasmusik klingt. Am Samstagnachmittag traf sich der MusikvereinFürstenberg
mit befreundeten Musikvereinen und Tambourcorps zu gemeinsamer Marsch und Konzertmusik.
Abends spielte dasTanzorchester des Musikvereins Fürstenberg in der Schützenhalle zum Tanzauf.
Bis in die frühen Morgenstunden ging es dort hoch her. Am Sonntagmorgen übernahm das
Fürstenberger Blasorchester die musikalische Gestaltung eines Dankgottesdienstes in der
Schützenhalle. Nachmittags wurden die Fürstenberger zum Familiennachmittag eingeladen.
Bei Kaffee, Kuchen und Bier konnten die Geburtstagsgäste Blasmusik aus Fürstenberg, den
Mundharmonikaspieler Jonny Baum, den russischen
Chor „Raduga“ und Tänze der FCC-Funken genießen. Der 75. Geburtstag des Vereins im Jahr 2003
wurde nicht ganz so groß gefeiert. Am Samstag und am Sonntag des ersten Maiwochenendes kamen
15 Gastvereine nach Fürstenberg um dem Musikverein musikalisch zu gratulieren. Der Ablauf des
Wochenendes folgte dem eines oft üblichen Musikfestes: Antreten am Fürstenberger Schulzentrum,
Zusammenspiel, gemeinsamer Marsch, Konzertvorträge und Tanzmusik in der Schützenhalle am
Samstagabend, sowie Dankgottesdienst am Sonntagmorgen und Antreten, Marsch, Konzertvorträge
und Ausklang des Festes am Sonntagnachmittag. Die oben erwähnte Musikkapelle aus
Maizieres les Metz in Lothringen lernte der Musikverein im Jahr 1992 durch die Vorbereitungen
der Städtepartnerschaft zwischen Bad Wünnenberg und Maizieres kennen. Im Jahr 1993 waren die
französischen Musikerinnen und Musiker in Fürstenberg zu Gast. 1994 wurde diese Städtepartnerschaft
besiegelt. Bei der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im April 1994 in Fürstenberg trafen sich
beide Musikvereine erneut. Im Jahr 1995 kam es zu einem Besuch der Fürstenberger Musiker in
Maizieres les Metz. Untergebracht war man in Musikerfamilien aus Maizieres, was zu vielen persönlichen
Kontakten führte. Die sprachlichen Verständigungsprobleme waren da nur ein kleines Hindernis.
Während dieses Besuches gab das Orchester des Musikvereins ein Konzert in Maizieres und stellte so
auch in Frankreich seine CD „Kostproben“ vor.
In den folgenden Jahren konnte der damals recht enge Kontakt zwischen beiden Musikkapellen aber
nicht aufrecht erhalten werden. Seit 1990 musizierten die Fürstenberger Blasmusiker unter der Leitung
von drei Dirigenten. Bis Anfang des Jahres 2000 war Peter Gödde musikalischer Leiter des Orchesters.
Aus familiären und beruflichen Gründen stellte er dann sein Amt zur Verfügung. Es dauerte fast ein
ganzes Jahr bis die Verantwortlichen des Musikvereines einen neuen Dirigenten gefunden hatten.
Nach einigen Probedirigaten interessierter Bewerber entschied man sich für Martin Möwe aus Hamm.
Er leitete das Orchester drei Jahre lang bis Ende 2003. Dann konnte wieder ein Dirigent aus den
eigenen Reihen gewonnen werden. Seit 2004 ist Mathias Günther Dirigent des Orchesters des
Musikvereins Fürstenberg. Er war seit Neugründung des Vereins im Jahr aktiver Musiker.
Mit ihm blickt der Musikverein optimistisch in seine musikalische Zukunft.
Auch im Vorstand gab es in den vergangenen Jahren Veränderungen. Am 20.11.2004 ging
eine Ära zu Ende: Mit dem 1. Vorsitzenden Franz-Josef Drüppel und seinem Stellvertreter
Reinhold Tingelhoff verabschiedeten sich gleich beide Vorsitzende und somit der gesamte
geschäftsführende Vorstand, der den Verein die vergangenen 14 Jahre erfolgreich geführt hatte.
Mit dem damaligen Schriftführer, Christian Hesse, der für den Posten des 1. Vorsitzenden
kandidierte und Thomas Mühlenbein, welcher sein Stellvertreter werden sollte, war man sich
jedoch sicher, dass der Verein in den richtigen Händen liegen würde. Waren doch beide schließlich
schon mehr als 10 bzw. Thomas Mühlenbein sogar mehr als 20 Jahre für den Verein aktiv.
Dennoch leitete der Wechsel an der Vereinsspitze einen Generationswechsel ein. Erstmals seit
dem Jahr der Neugründung im Jahre 1972 sind nun zwei Personen zu Vorsitzenden gewählt worden,
die den Verein nicht mitgegründet haben. Christian Hesse und Thomas Mühlenbein sind beide bereits
als Kinder in den 80er Jahren im Musikverein angefangen und sind praktisch im Verein groß geworden.
In den vergangenen Jahren sind seitdem die verschiedensten Projekte angestoßen worden. Besonderes
Augenmerk liegt dabei auf dem Wiederaufbau, der Weiterentwicklung und dem Erhalt einer
vereinseigenen Tanzmusik und dem seit 2006 ständig bestehenden Nachwuchsorchester.
1993: Rosenmontag in Fürstenberg – Gruppenfoto bei Wulf
Feste feiern…………
Neben der Freude und dem Spaß am „Musikmachen“ gehörte von Beginn an Geselligkeit und Feiern zum festen
Bestandteil unseres Vereinslebens, nicht zuletzt als „Lohn“ für den unentgeltlichen Einsatz bei einem zeitintensiven
Hobby . Neben einem Sommerfest nach dem
Neubeginn 1972 etablierte sich schnell die Karnevalsfeier des Musikvereins als eine besonders beliebte aber auch
berüchtigte Veranstaltung im Vereinsleben. Legendär ist inzwischen die Germanenfete in der Canisiusschule 1988,
aber auch unvergessen der Wiener Opernball im Schafstall 1999, die Karaokeshows im Jugendheim, das Fest am
Hofe von König Artus im Sportheim und nicht zuletzt die Feiern in Wulfs Scheune. Jedes Jahr waren die Mottopartys
immer wieder der Renner und ein Höhepunkt im Jahresablauf. Bevor der Verein begann die ersten Schützenfeste
in Etteln zu spielen, war allen Musikern schnell klar, dass kein Geld – auch nicht an die Tanzmusik – ausbezahlt wird,
sondern für alle Musiker und Partner alle 2 Jahre ein Ausflug stattfinden sollte. Gesagt getan und 1989 fuhren wir
für 3 Tage an die Mosel. Auf den Geschmack gekommen und begeistert von Gemeinsamkeit, Spaß und Lust auf
Neues führten uns weitere Fahrten nach München mit Biergartenatmosphäre, Hamburg mit verregnetem
Fischmarktbesuch und Maizieres le Metz in Frankreich, die 1995 eine Städtepartnerschaft mit Wünnenberg pflegten.
Weitere Stationen waren Berlin als Hauptstadt Deutschlands nach der Wiedervereinigung, Prag, Paris, Dortmund
mit Kanutour auf der Lippe und zuletzt Bremen inklusive Brauereibesichtigung.Da auch unsere ständig wachsende
Schar der Jungmusiker nicht zu kurz kommen sollte, wurden analog Tagesfahrten wie z. B. zum Heidepark Soltau
organisiert. Die Fahrten, Feiern und das gemütliche Beisammensein fördern den Zusammenhalt und die
Gemeinschaft über das Musizieren hinaus enorm und sind ein wichtiger Bestandteil im Vereinsleben des Musikvereins.
In den 2000er Jahren liefen Proben und Auftritte im normalen Rahmen. Im Jahre 2020 brach weltweit die
Corona-Pandemie aus. Alle öffentlichen Feiern wurden abgesagt und private Treffen reduziert.
Die Infektionsgeschehen dauerten über zwei Jahre an und es wurde ab März 2022 viele Beschränkungen so
weit aufgehoben, dass wir hoffen in diesem Jahr wieder Schützenfest feiern zu können.
In diesem Jahr spielten wir wieder in Helmern, Fürstenberg und Essentho. Ende Juli sind wir noch für die Madfelder
Musik eingesprungen und haben den Schützenfestsonntag in Alme mit begleitet.
Da unser Elmar Mühlenbein als Dirigent im Herbst 2023 aufhörte, mussten wir uns um einen neuen
bekümmern.
Ab Oktober 2023 übernahm dann Pascal Neumann das Zepter und dirigierte uns von da an.